Die Schulen von Bräunsdorf
Nach Martin Luthers (1483-1546) Schreiben an die Ratsherren deutscher Städte,
sie sollen christliche Schulen einrichten, hat sich die evangelisch-christliche
Kirche der Gründung von Kirchschulen besonders angenommen.
So entstand 1618 in unserem Ort eine Kirchschule. Sie befand sich neben dem heute
noch bestehenden Gebäude auf dem Kirchberg. 1839/40 wurde sie abgerissen und
durch eine neue ersetzt. Ihre Weihe fand 1840 statt.
Kirchschule
Quelle: Siegfried Frenzel
Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die rapid zunehmende Industrie in
unserer Gegend einen gewissen Wohlstand brachte, wuchs die Bevölkerungszahl.
Es wurde notwendig, Schulraum zu schaffen. In unserem Dorf war die Kirchschule
zu klein geworden, der Schulweg für die Oberdorfer Kinder war zu weit. Also
beschloss der kaiserliche Staat, eine weitere Schule zu bauen. Damit wurde
Bräunsdorf in zwei Schulbezirke eingeteilt.
Baumeister Kuntze aus Oberfrohna bekam den Auftrag im Oberdorf eine neue Schule
zu bauen. 1872 begann er mit kaiserlichen Mitteln den Bau und beendete ihn 1873,
1874 wurde sie eingeweiht. Die Baumaterialien waren zum Teil auch Bruchsteine
aus den Steinbrüchen unserer Leite. Porphyr aus Hilbersdorf, auch Lehm wurden
beim Bau eingesetzt. Im Haus befand sich im ersten Stock eine Lehrerwohnung.
Schule 1923
Quelle: Curt Müller
Durch die Zugehörigkeit der Schule zur Kirche sind die Schulmeister bekannt.
In seiner Chronik hat Horst Strohbach sie akribisch aufgelistet, nebst Verdienst
und Schülerzahlen. Es wurde auch Fortbildungsunterricht für Deutsch, Geschichte,
Geografie, Rechnen und Schreiben gehalten.
Zur Jahrhundertwende hatte sich die Einwohnerzahl von Bräunsdorfer seit 1850
fast verdoppelt. Die zwei Schulen reichten nicht mehr aus. Der Bau einer großen
Schule war erforderlich. In der Ortsmitte wurde eine neue Schule mit vier großen
Klassenzimmern gebaut. 1905 fand die Einweihung statt. Die obere Schule kaufte
Herr Paul Frenzel 1938 der Gemeinde ab.
Schule 2023
Foto: Joachim Dost
In der neuen Bräunsdorfer Schule wurden die Schüler bis zur 8. Klasse unterrichtet.
Während des II. Weltkrieges und mit den Flüchtlingsströmen wurden die Schüler
auch in der Kirchschule, in einem Raum der heutigen Raiffeisenbank
(Familie Lohmann) und in einem Gebäude, das neben dem Kindergartenwald bestand
(heute Familie Joachim Schönfeld), unterrichtet. Über der Eingangstür zur Schule
befindet sich dieser Spruch vom Pädagogen Friedrich Fröbel, dem Schöpfer des
Kindergartens:
Foto: Joachim Dost
Nach der Einführung der
10-Klassen-Schulpflicht wird die Schule 1959 eine Teiloberschule. 1965 zieht der
Kindergarten vom Hofenweg in die Schule um. 1968 wird eine Schulküche angebaut
und 1991 erfolgt ein Anbau für den Kindergarten. Sie ist jetzt wieder eine
Grundschule. 2002 wird sie eine Evangelische Grundschule.
Weitere Links:
Schule
Webseite
Weitere Quellen:
Strohbach, Horst
Bräunsdorfer Dorfbuch 1938, Seite 232
Bölke, Johannes
Bräunsdorfer Chronik 1985, Seite 71
Müller, Curt
Bebilderte Ortschronik Bräunsdorf, 1929 - 1995
Frenzel, Siegfried
Bräunsdorfer Geschichten und Geschichte, Buch 1, Seite 132
Frenzel, Siegfried
Die
Schulen von Bräunsdorf
Wie geht es weiter mit unserer
Grundschule in Bräunsdorf
Heimatblatt 5/1995
Das
Schulwesen in Bräunsdorf
Heimatblatt 3/2004
Das Wirken des ehemaligen
Schulleiters Walter Scheeler
Heimatblatt 3/2021
Die
Infotafel an der alten Schule.
Die
Infotafel an der Schule.
Web-Zeittafel
Die
Kirchschule
Text und Layout: AG Chronik Bräunsdorf