Die Besiedlung unseres Ortes
Wenn man in unser schönes Bräunsdorf hineinfährt, sieht man auf einer Tafel die
Jahreszahl 1290. Diese Zahl beschreibt die Gründungszeit unseres Ortes.
Die neueste Geschichtsschreibung sagt, dass unser Gebiet vom 6. bis 10.
Jahrhundert unter böhmischer Herrschaft lag. Schon damals war unsere
Bräunsdorfer Landschaftsgrenze zwischen Zwickau und Schkeuditz. Die Grenze
zwischen den zwei Gauen war unter anderem der Frohnbach in Niederfrohna, der
nach der Holzmühle in Kaufungen in die Zwickauer Mulde floss.
Mit Beginn der deutschen Ostbesiedlung wurden im Jahre 968 dem bestehenden
Erzbistum Magdeburg die Diözesen Zeitz, Merseburg und Meißen zugeordnet. Die
genannten Gaugrenzen blieben bestehen. Wir blieben Grenzort zwischen den
Bistümern Zeitz und Merseburg. Unser Gebiet blieb bis 1014 meißnisch (von Meißen).
Im Jahre 1083 schenkte Kaiser Heinrich IV. dem Reichsgrafen Wiprecht von
Groitzsch die Burg Leisnig und 70 Dörfer. Wiprecht galt als ein bedeutender
Besiedler unserer Gegend. Auch die Heirat mit Prinzessin Ludmila, Tochter des
böhmischen Herzogs Waldemar II., ebnete die friedliche Gebietsbesiedlung.
Karte zur Zeit der Besiedlung
Quelle: Wikipedia
Wo ist Bräunsdorf erwähnt?
Die Geschichte sagt uns: Es gibt weder archäologische Funde noch geschichtliche
Dokumente, die eine Bräunsdorfer Siedlerexistenz bezeugen, denn das
Siedlungsgebiet Wiprechts von Groitzsch reichte mit der Herrschaft derer von
Drachenfels nur bis Niederfrohna über Penig hinaus. Im Jahre 1144 kommt die
Herrschaft derer von Drachenfels durch Erbschaft in Wettiner Hand des Kaisers
Widersacher. Jetzt ist Bräunsdorf Grenzort zwischen kaiserlichem Einflussgebiet
und Wettiner Fürsten (die späteren Sachsenkönige). Es beginnt in unserer Heimat
die Austragung der Interessenkonflikte, um die Vorherrschaft zwischen Kaiser und
Territorialfürsten.
Siedlertreck
Quelle: Mathias Polster
Bräunsdorf gehört im 12. Jahrhundert dem Reichsbund Pleißen an, ist umgeben
von undurchsichtigem, dunklem Wald, jetzt „Königswald“ genannt. Kaiser
Friedrich I., auch Kaiser Barbarossa „Rotbart“ (Kyffhäuserdenkmal) versuchte in
den Jahren 1167 bis 1173 „Reichsländer“ als großräumige, zusammenhängende
Bezirke auszubauen. Sein Vorbild war der erste deutsche Kaiser Otto I.
Barbarossa machte Altenburg zum Zentrum des Reichslandes Pleißen und setzte
in Waldenburg einen Dienstmann des Kaisers, nämlich Hugo von Wartha, ein.
Seine Nachkommen nannten sich nach dem neuen Stammsitz des Geschlechts von
Waldenburg. Überall war der Herrschaftsausbau mit Rodungs- und
Siedlungsarbeiten verbunden, so dass man schlussfolgern kann, dass zu dieser Zeit
- etwa um 1170, die ersten Siedler nach Bräunsdorf kamen.
Die Besiedlung des Dorftales von Bräunsdorf, ebenso von Niederfrohna,
Jahnshorn und Mittelfrohna ist wahrscheinlich von der Mulde her erfolgt. Die
Siedler kamen aus dem überbevölkerten Gebiet des Rheins. Das Mittelgebirge
kennt bei der Besiedlung einen besonders bäuerlichen Charakter.
Das Reihendorf mit der Waldhufenform ist für unsere Gegend charakteristisch.
Erste Urkunde
Quelle: Johannes Bölke
Diese Urkunde unten ist die früheste Nennung eines
„Herren von Bräunsdorf - „Ritter Janeko de Brunesdorf“. Die Urkunde wurde 1290 in
Rochlitz ausgestellt. Der Land- und Pfalzgraf Friedrich der Jüngere überträgt dem
Kloster Buch einen Zins in Erlau. Der Name ist zu lesen in der 3. Zeile
von unten rechts (roter Unterstrich).
Weitere Links:
Bräunsdorf
Webseite von Limbach Oberfrohna
Bräunsdorf
Webseite Wikipedia
Bräunsdorf
Webseite Wikisource
Weitere Quellen:
Strohbach, Horst
Bräunsdorfer Dorfbuch 1938, Seite 37
Bölke, Johannes
Bräunsdorfer Chronik 1985, Seite 9
Frenzel, Siegfried
Bräunsdorfer Geschichten und Geschichte, Buch 1, Seite 6
Frenzel, Siegfried
Zur
Geschichte unseres Ortes
Heimatblatt 12/1994
Todoritschkow, Oda
Besiedlung unseres Ortes
Alte
Postkarten von Bräunsdorf.
Bräunsdorf von oben
Text und Layout: AG Chronik Bräunsdorf